Sonneberg Observatory Wide Angle Survey (SOWAS)
Seit Jahren gibt es das Bestreben, die photographische Himmelsüberwachung komplett durch eine digitale Anlage zu ersetzen. Ziel dieser Ablösung ist die Erfassung des gesamten in
einer klaren Nacht sichtbaren Himmels über Sonneberg bis zu einer bestimmten Grenzgröße. Die photographische Grenzgröße liegt bei etwa 14 mag. Diese sollte auch von
der digitalen Überwachung mindestens erreicht werden.
Die zwei bisher durchgeführten Experimente zeigen allerdings, dass dieses Ziel nicht so einfach zu erreichen ist, insbesondere infolge begrenzter finanzieller Möglichkeiten.
Im Jahre 2002 (zu dieser Zeit wurde die Sternwarte noch durch den Zweckverband Sternwarte Sonneberg betrieben) konnte mithilfe der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen eine 7k x 4k Kamera
als Spezialanfertigung der Firma OES GmbH beschafft werden. Mit einem Superweitwinkel-Objektiv (fish-eye) konnte mit einer Aufnahme mehr als 90% des Himmels bis zur ca. 8. bis 10. Größe
aufgenommen werden. Weitere Versuche mit einem anderen Objektiv erreichten mühelos die 15. Größe, allerdings nur für ca. 100 Quadratgrad (zum Vergleich: eine photographische
Aufnahme der Himmelsüberwachung erfasst ca. 700 Quadratgrad). Als besonders hinderlich hat sich bei dieser Kamera die lange Auslesezeit von fast 5 Minuten erwiesen. Die Versuche wurden
eingestellt; eine technisch mögliches schnelleres Auslesen konnte bisher aus finanziellen Gründen nicht realisiert werden.
Mit dem Einsatz preiswerter kommerzieller Digitalkameras (Typ Canon EOS 350D mit Festbrennweitenobjektiv 100 mm) wurde Anfang 2006 ein neuer Ansatz verfolgt. Die ersten Tests, die im Rahmen
eines Praktikums von Christian Schneider durchgeführt wurden, waren vielversprechend. Probleme ergaben sich durch den parallelen Betrieb von zwei oder mehr Kameras von einem einzelnen Rechner aus.
Obwohl die von Canon zur Verfügung gestellte Treibersoftware den parallelen Betrieb über USB unterstützte, konnte kein stabiles Arbeiten der Kameras erreicht werden. Als ein weiteres
Problem erwies sich die manuelle, nicht reproduzierbare Justierung der Schärfeeinstellung an den Festbrennweitenobjektiven.
Die technische Realisierung des Surveys steht weiterhin an.